Erfolg durch Klartext – Fehler konstruktiv ansprechen

so führt man ein konstruktives Kritikgespräch - Tipps für Führungskräfte

Kürzlich sprach mich eine Führungskraft an, die mit einem Mitarbeiter zu kämpfen hatte, dessen Fehlerquote leider alles andere als zu übersehen war. Beschwerden von angrenzenden Abteilungen stapelten sich, und der Chef war genervt. Die Stimmung im Team litt darunter.

Aber als ich fragte, ob sie den Mitarbeiter bereits darauf angesprochen hatte, hörte ich nur eine sehr vage Antwort: “Na ja, irgendwie schon, aber nicht direkt.”

Man kann das Problem einige Zeit lang ignorieren, aber was ist der Effekt?

Ob es sich um neue Teammitglieder oder langjährige Mitarbeiter handelt, die immer wieder Fehler machen oder ihre Aufgaben unzureichend erledigen, die Situation kann zur regelrechten Zerreißprobe werden.

Die Gratwanderung zwischen Harmonie und klaren Ansagen

Einerseits möchten Führungskräfte eine gute Beziehung zum Mitarbeiter aufrechterhalten und die Harmonie im Team bewahren. Andererseits wissen sie oft nicht, wie sie das Thema ansprechen sollen, ohne die Beziehung zu belasten oder das Betriebsklima zu gefährden.

Es ist ein Spagat zwischen emotionalen Herausforderungen und der Notwendigkeit, klare Ansagen zu machen.

Die Vermeidungsstrategie und ihre Konsequenzen

Es ist verführerisch, sich in Vermeidungsstrategien zu flüchten und innerlich zu hoffen, dass sich das Problem von selbst löst.

Doch in Wahrheit brodelt der Ärger unter der Oberfläche und die Frustration wächst. Einige Führungskräfte greifen zu sarkastischen Bemerkungen oder suchen bei Dritten Trost, anstatt den Mitarbeiter direkt anzusprechen. Doch damit löst sich das Problem nicht, sondern es schaukelt sich nur noch weiter hoch.

Die innere Zerreißprobe und der Bruch auf der Beziehungsebene

Die Folgen dieser Vermeidungsstrategie sind fatal. Der innere Konflikt wird immer größer, und die Führungskraft entfernt sich emotional (noch mehr) vom Mitarbeiter. Dadurch leidet auch das restliche Team, das sich über die Toleranz für offensichtliche Fehler wundert und ärgert. Die angestrebte Harmonie steht auf dem Spiel, und der Führungsstil gerät in Frage.

Die oft praktizierte Lösung ist dann, so lange zu warten, bis der innerliche Ärger so groß wird, dass man ihn nicht mehr zurückhalten kann und beim nächsten Fehler überreagiert. Ich nenne diesen Effekt den “Druckkochtopf”-Effekt.

Diese Überreaktion in Form von sehr laut werden, unbedacht formulierten Vorwürfen, gespickt mit generellen Aussagen von “immer” und “nie” und manchmal sogar Beleidigungen, führt dann auf jeden Fall zu einem Bruch auf der Beziehungsebene. Das, was man ja eigentlich vermeiden wollte. Was also tun?

Nur MUT, es ist Zeit es anzugehen!

Die Lösung liegt in klarer Kommunikation und rechtzeitiger Intervention
und die Beachtung der folgenden Punkte:

🚀 Mut finden, um ein klärendes Gespräch mit dem betreffenden Mitarbeiter zu führen.Dazu aktiviert man die innerer Ressourcen, allem voran Mut, um die notwendigen Schritte zu gehen.

🚀 Vorbereitung: eine gute Planung und Vorbereitung auf sachlicher und emotionaler Ebene. Klare Kommunikation und rechtzeitiges Ansprechen helfen, den inneren Ärger zu kontrollieren.

🚀 Strategie: Es lohnt sich auch darauf zu achten, wie der Mitarbeiter „tickt“, um daraus die richtige Strategie der Ansprache abzuleiten.

🚀 Methode: Das Gespräch sollte innerlich gut vorbereitet und gegebenenfalls auch geübt sein und dann strukturiert, mit einer bewährten Methode geführt werden.

🚀 Gesprächsstil: Die Führungskraft muss sich jederzeit darüber bewusst sein, dass es um die Sache geht, nicht um einen persönlichen Angriff. Durch die Art und Weise, wie das Gespräch geführt wird, merkt das auch der Mitarbeiter.

Der positive Effekt erfolgreicher Kritikgespräche

Wenn eine Führungskraft diese Herausforderung erfolgreich meistert, dann stellen sich einige positive Effekte ein. Der Mitarbeiter hat Klarheit, was bei der Erledigung seiner Aufgaben falsch läuft und kann selbst steuern.

Das Team ist erleichtert und somit stärkt die Führungskraft die eigene Position im Team. Andere Abteilungen nehmen die Führungskraft als kompetent wahr.

Außerdem erlebt sich die Führungskraft als selbstwirksam, ist stolz auf das Erreichte. Langfristig wird so das Selbstvertrauen gestärkt.
Also worauf warten Sie noch? Rein ins Gespräch!

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